So viel darf man bei Hartz IV dazuverdienen Show
Viele Bezieher von Hartz IV Leistungen möchten sich gern etwas dazuverdienen. Weil Arbeitsuchende schnell wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen, wird ein Zuverdienst von der Agentur für Arbeit mit Freibeträgen unterstützt. Diese Freibeträge werden vom Einkommen abgezogen, das die Hartz IV Leistung bestimmt, sie führen also nicht zur Reduzierung der Leistung. Welche Beträge abzugsfähig sind und in welcher Höhe Einkommen aus einem Zuverdienst anrechnungsfrei bleibt erklären wir nachfolgend veranschaulicht mit Beispielrechnungen. Darf ich bei Hartz IV dazuverdienen?Grundsätzlich dürfen Bezieher von ALG 2 auch neben dem Leistungsbezug einer Erwerbstätigkeit nachgehen und einen Zuverdienst haben. Zu beachten ist, dass ein Zuverdienst immer Auswirkungen auf den Hartz 4 Bedarf hat. Bei der Bedarfsermittlung ist zunächst entscheidend, das anrechnungsfähige Einkommen nach § 11 SGB II zu ermitteln. Dies bedeutet, dass von dem tatsächlichen Einkommen vorweg festgelegte Abzugsbeträge nach § 11b SGB II und auch sogenannte Freibeträge abzuziehen sind um das relevante Einkommen für die Berechnung des Arbeitslosengeldes II zu ermitteln. Nur das sich nach Abzug dieser Beträge ergebende, reduzierte Einkommen (Nettoeinkommen) ist für die Leistungsberechnung maßgebend und für die Ermittlung des Bedarfssatzes einzubeziehen. Es ist also vom Nettobetrag auszugehen. Was als anrechnungsfähiges Einkommen zählt, kann im Detail unter Hartz 4 Einkommen nachgelesen werden. Abzugsfähige Beträge bei Hartz IVBei abzugsfähigen Beträgen nach § 11b SGB II handelt es sich zum Beispiel um:
Welche Freibeträge für das Vermögen bei Bezug von ALG 2 gelten, lesen Sie unter Schonvermögen – Freibeträge auf Vermögen bei Hartz IV. Wie viel kann ich bei Bezug von Hartz IV anrechnungsfrei dazuverdienen?Ist der Hartz 4 Empfänger erwerbstätig, wird vom Bruttoeinkommen anstelle der privaten Versicherungskosten, der Vorsorgekosten für Krankheit und Alter, sowie Werbungskosten ein monatlicher, pauschaler Betrag von 100 Euro (200 Euro bei ehrenamtlicher Tätigkeit) vom Einkommen abgezogen (§ 11b Abs. 2 SGBII). Diese 100 Euro sind komplett anrechnungsfrei auf die Hartz 4 Leistungen, da sie als Freibetrag gelten und nicht als Einkommen berücksichtigt werden. Darüberhinaus verbleiben weitere Beträge prozentual gestaffelt nach Einkommenshöhe anrechnungsfrei und zwar bei einem Bruttoeinkommen zwischen:
Dieser Betrag erhöht sich von 1.200 Euro auf 1.500 Euro, wenn ein minderjähriges Kind mit in der Bedarfsgemeinschaft lebt. Beispielrechnung für einen 450 Euro Job (Minijob)Bei einem Zuverdienst bis 450 Euro (Minijob) wirken sich die Freibeträge folgendermaßen aus:
Bezieht der Antragsteller Sozialleistungen nach Hartz IV und hat zugleich ein Einkommen von 450 Euro aus einer geringfügigen Beschäftigung, so bleiben von diesen 450 Euro nur 170 Euro anrechnungsfrei. Die 280 Euro anzurechnendes Einkommen werden mit dem Hartz-4-Bezug verrechnet, sodass der Regelbedarf von 449 Euro (446 Euro bis Ende 2021) um 280 Euro auf 169 Euro gemindert würde. Beispielrechnung bei Einkommen über 450 EuroBei diesem Beispiel gehen wir von einer Familie (Bedarfsgemeinschaft) mit 4 Kindern aus. Die Mutter hat kein Erwerbseinkommen und der Vater hat ein Einkommen vom 1.100 Euro monatlich. Im Beispiel gehen wir von einem monatlichen Gesamt-Regelbedarf von 1.700 Euro aus, ohne die Kosten für Unterkunft und Heizung. Allgemeine Informationen zur Übernahme der Kosten für Unterkunft und Heizung (KdU) unter Hartz IV Kosten der Unterkunft und Heizung.
Vom Einkommen des Vaters werden 810 Euro anrechenbares Einkommen auf den monatlichen Regelbedarf von 1.700 Euro angerechnet, so dass das Jobcenter nur 890 Euro an Hartz IV Leistungen auszahlt. Lesen Sie auch hierzu: Hartz IV Aufstocker Das Wichtigste in KürzeWas ist anrechenbares Einkommen? Als anrechnungsfähiges Einkommen im Hartz IV Bezug bezeichnet man die Einnahmen, die bedarfsmindernd auf den Regelsatz anzurechnen sind. Dazu gehören u.a.: Wie viel Geld darf ich als Hartz 4 Empfänger dazuverdienen? Damit nichts vom Einkommen auf den Hartz IV Bezug angerechnet wird, dürfen max. 100 € zuverdient werden. Bei Einkommen zwischen 100 und 1.000 € sind 20% anrechnungsfrei, liegt es zwischen 1.000 und 1.200 € sind 10% anrechnungsfrei. Lebt ein minderjähriges Kind im Haushalt erhöht sich der Wert von 1.200 auf 1.500 €. Siehe Beispielrechnung. Wird 450 Euro Job auf Hartz 4 angerechnet? Minijobs werden oberhalb der Freibeträge ebenfalls auf Hartz IV angerechnet. Von den verdienten 450 Euro werden dabei zunächst 100 Euro Freibetrag abgezogen. Von den verbleibenden 350 Euro bleiben 20 Prozent anrechnungsfrei, der Rest wirkt sich bedarfsmindernd auf die Leistungshöhe aus. Sie finden dies nachvollziehbar dargestellt in unserer Beispielrechnung! Zuletzt aktualisiert: 12.01.2022 |